8 Faustregeln für Ihre Fernbeziehung
Immer mehr Paare leben in verschiedenen Städten – meist beruflich bedingt. Diese Beziehungsform ist herausfordernd, kann aber funktionieren und sogar Vorteile haben. Hier finden Sie Faustregeln für Ihre Fernbeziehung – und für Paare, die sich bewusst für eine Beziehung ohne Alltagstrott entscheiden, nicht nur übergangsweise.
1. Die Situation annehmen
Alles Hadern hilft nichts. Müssen oder wollen Sie den gemeinsamen Lebensmittelpunkt aufgeben – z. B. wegen einer Karriere – beziehen Sie Ihren Partner frühzeitig in den Entscheidungsprozess ein. Wer vor vollendete Tatsachen gestellt wird, nimmt die räumliche Trennung eher persönlich. Sprechen Sie offen über Gefühle, Bedürfnisse und Bedenken. So fällt es leichter, das Beste aus der Situation zu machen.
2. Einander vertrauen
Ohne Vertrauen funktioniert keine Beziehung – Nähe hin oder her. Kontrollanrufe und ständige Nachrichten wie „Wo bist du?“ wirken destruktiv. Helfen können Rituale, z. B. ein regelmäßiges Telefonat am Morgen oder jeden Dienstag um 20:00 Uhr. So bleiben Sie trotz Distanz ein fester Bestandteil im Leben des anderen.
3. Zeit für Konflikte
Von der seltenen gemeinsamen Zeit zu viel zu erwarten, führt oft dazu, Konflikte zu meiden. Nur weil man sich seltener sieht, wird es nicht automatisch konfliktfrei. Schaffen Sie Raum, um anzusprechen, was stört. Sonst riskieren Sie auf Dauer Lebendigkeit und Liebe.
4. Geldfragen klären
Telefonate und Pendeln kosten. Sprechen Sie offen darüber und regeln Sie es fair. Wer häufiger fährt, muss nicht automatisch alles zahlen; der Besserverdienende kann einen höheren Anteil übernehmen. Tipp: Flatrates können Kosten senken.
5. Dates vereinbaren
Vereinbaren Sie beim Abschied direkt den nächsten Termin. Das schafft Vorfreude und Planbarkeit. In der Zwischenzeit: telefonieren, mailen, per Video sprechen – und sich auch dafür Mühe geben, anstatt im Schlabberlook vor dem Bildschirm zu sitzen.
6. Über die Zukunft reden
Neben Urlaub und Feiertagen sollten Sie über langfristige Erwartungen sprechen: Hochzeit, Haus, Kinder, Auslandsaufenthalt. Liegen die Vorstellungen zu weit auseinander, prüfen Sie ehrlich, ob die Beziehung Zukunft hat. Eine gemeinsame Perspektive erleichtert die Liebe auf Distanz.
7. Einen Zeitrahmen festlegen
Behalten Sie im Blick, wann ein Ende der Fernbeziehung möglich ist – z. B. nach Studium, Projektende, bei Arbeitslosigkeit oder Schwangerschaft. Ein klarer Zeitraum (idealerweise maximal etwa ein Jahr) hilft, die Beziehung nicht zu überfordern.
8. Beziehung ohne Alltagstrott
Viele Paare entscheiden sich bewusst gegen eine gemeinsame Wohnung („Living Apart Together“). Vor allem 40+, Alleinerziehende und Witwen/Witwer wählen dieses Modell oft dauerhaft. Neu ist der Trend, „Wohnungstür an Wohnungstür“ in gut gemischten Mehrgenerationenhäusern getrennt zusammenzuleben.