"Tinnitrack" ein neues Wundermittel gegen Tinnitus ?
Derzeit wird eine Smarthphone-App mit dem Namen „Tinnitrack“ in den Medien hochgejubelt und von den meisten Krankenkassen sogar bezahlt.
„Tinnitracks“ werden bei chronischem, tonalem Tinnitus (mit stabiler Tinnitus-Frequenz 200 Hz -20 Hz) eingesetzen. Tonal ist beispielsweise ein pfeifendes, nicht-tonal ein brummendes Ohrgeräusch. Die Anwendung des Tinnitracks erfolgt über ein volles Jahr. Sie hören täglich 90 Minuten lang ein Musikstück Ihrer Wahl, aus dem ihre persönliche Tinnitusfrequenz herausgefiltert wurde. Hierfür bestimmt der HNO-Arzt im Vorfeld möglichst exakt Ihre individuelle Tinnitus-Frequenz. Beim diesem Tinnitus-Matching werden Ihnen Töne zum Vergleich mit ihren Ohrgeräusch/en vorgespielt. Bereits hier kann es kompliziert werden, denn oft fällt es nicht leicht, die eigenen Töne im Ohr zu beurteilen. Nach dem Prinzip der Neuroplastizität soll die speziell aufbereitete Musik des "Tinnitracks" die überaktiven Nervenzellen im Hörzentrum des Gehirns beruhigen und damit eine nachhaltige Linderung des Tinnitus bewirken. Der Erfolg ist noch fraglich. Nutzer von „Tinnitracks“ berichten, sie fühlten sich vom täglichen Hören der Musik bald genervt. Fachleuten zu Folge wird der Erfolg des "Tinnitracks" lediglich mit dem Placeboeffekt ( keine Heilung ohne Glaube ...) gleichgesetzt. Mich erinnert der "Tinnitrack" und seine Verheißung an den "Tinnitus-Masker" und "Tinnitus-Noiser" - also alter Wein in neuen Schläuchen?

Antwort: Das Tinnitus-Retraining ist derzeit die wirksamste Methode zur Heilung von chronischem Tinnitus. Studien im anglo-amerikanischen Sprachraum und Deutschland weisen bei etwa 80% der Patienten eine deutliche Verbesserung nach. Das wissenschaftlich anerkannte Verfahren bewirkt keine Heilung im klassischen Sinn: Ziel ist es, die natürliche Filterfunktion des Wahrnehmungszentrums im Gehirn wieder zu aktivieren, so dass der Tinnitus nur noch gelegentlich und gelassen als belangloser Sinneseindruck wahrgenommen oder gar völlig überhört werden kann. Detaillierte Informationen finden Sie auf meiner Website unter >Tinnitus-Retraining-Programm.
Antwort: Der Hörsinn des Menschen ist gewissermaßen immer auf Empfang, selbst wenn wir schlafen. Warum? Archaisch war es für den Menschen überlebensnotwenig auch im Schlaf hören zu können. Aber auch für uns Menschen der Moderne hat der Hörsinn noch in vielen Situationen eine Alarm- und Warnfunktion. Mütter/Väter wachen beispielsweise bereits beim leisesten Geräusch ihres Babys auf. Zugleich besitzt unser Hörorgan die Fähigkeit, Geräusche aus unserem Bewusstsein auszublenden. Selbst recht laute Frequenzen. Vorausgesetzt, sie werden vom Bewertungszentrum im Gehirn als unwichtig eingestuft. Beim "überhören lernen" des Tinnitus lässt sich genau diese natürliche Filterfähigkeit auch wieder reaktivieren.
Antwort: Die vor allem in Indien und Asien seit Jahrtausenden geübte Meditation hat mittlerweile auch im Westen ihren festen Platz eingenommen. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil vieler anderer Techniken wie z.B. des Yoga. Eine einfache Atem-Meditation oder Mantra-Mediation führt zur inneren Ruhe und ist prinzipiell mit keiner bestimmten Glaubensrichtung verbunden. In unserem >Tinnitus-Intensiv-Seminar leiten wir zur Entspannung eine geführte Meditation an, damit Sie bewusst innerlich ausruhen und von der inneren Fixierung auf die Ohrgeräusche loskommen.