» Einsamkeit und Isolation stellen ein gefährlicheres Gesundheitsrisiko als Alkoholismus oder Fettsucht dar. Schon 2010 hatte eine Forschergruppe die Ergebnisse von insgesamt 148 Einzelstudien ausgewertet. Das Fazit: Verglichen mit vielen gut untersuchten Gesundheitsrisiken sind soziale Isolation und Einsamkeit das größte Risiko für einen frühen Tod, da unser Organismus durch Cortisolausschüttung einem Dauerstress ausgesetzt ist.« (Tipp von Esther Gerdts, Empathie First, Newsletter Januar 2021)

So kannst du deine Einsamkeit lindern...


Mach eine kleine Phantasiereise

» Erinnere dich an Situationen, in denen du dich geborgen, anderen Menschen ganz nahe, und von ihnen geliebt gefühlt hast. Rufe dir möglichst lebendig in Erinnerung, wo und wie du diese Nähe gespürt hast. Was hat dir gutgetan? Die Berührung durch dein Gegenüber, sein Einfühlungsvermögen und Verständnis, seine lieben Worte, sein Blick?

Behandle dich wie einen lieben Freund

Nimm dich selbst in den Arm, streichle liebevoll deinen Körper und drück dich ganz fest. Sage dir selbst die lieben Worte, die du dir von anderen Menschen ersehnst: "Es ist schön mit dir. Ich bin froh, dass es dich gibt".

Öffne deine Sinne

Mache einen Spaziergang in der Natur. Erspüre mit deinen Sinnen alles, was dir begegnet. Welche Geräusche nimmst du wahr? Welche Schönheiten kannst du in der Natur erkennen? Was spürst du in deinem Körper? Welche Gerüche kannst du wahrnehmen?

Greife zum Hörer und rufe eine Freundin an

Wenn du niemanden hast, an den du dich wenden kannst, dann wähle die kostenlose Nummer der Telefonseelsorge (0800 111 0 111 und 0800 111 0 222). Wenn du die Möglichkeit hast, kannst du auch über das Internet in einem Forum Kontakt zu anderen aufnehmen.

Werde aktiv und nimm Kontakt auf

Warte nicht darauf, bis andere dich ansprechen. Was kann dir schon passieren? Wenn du auf jemanden zugehst, könnte er nicht auf dich eingehen, und du könntest dich einsam fühlen. Wenn du keinen Kontakt aufnimmst, fühlst du dich auf alle Fälle einsam.

Nimm Blickkontakt zu anderen auf und lächle sie an

Du wirst erleben, dass sehr viele Menschen deine Botschaft annehmen und zurücklächeln.

Suche dir eine Aufgabe, bei der du anderen Menschen helfen kannst

Dadurch gibst du deinem Leben einen Sinn und kommst aus deiner Isolation. Indem du anderen Freude bereitest, wirst du auch selbst Freude empfinden. Beispielsweise kannst du dich ehrenamtlich in der Kirche oder einem Verein engagieren.

Erinnere dich daran: Du bist liebenswert, wie du bist

Wenn der andere nicht auf dein Gesprächsangebot eingeht, dann hat dies etwas mit seiner Lebensgeschichte, seinen Erwartungen, seinen Erfahrungen und seiner momentanen Stimmung zu tun. Es gibt tausend Gründe, warum er nicht gesprächsbereit sein könnte. Er könnte müde, lustlos, gestresst, ärgerlich, unsicher, ängstlich, seelisch gestört, krank sein, zu viel um die Ohren haben. Du könntest ihn an eine Person erinnern, von der er enttäuscht wurde. Er könnte Vorurteile dir gegenüber haben, dich falsch einschätzen. Für dich ist wichtig, dass du ihm ein Gesprächsangebot gemacht hast, nur das zählt.

Hole dir (körperliche) Zuwendung

Du hast das Bedürfnis nach körperlicher Zuwendung? Du hast das Bedürfnis nach Berührung? Wie wäre es mit einer Massage bei einem Masseur? Oder gehe in ein Tierheim und biete an, regelmäßig einen Hund auszuführen. Du hast so eine Aufgabe, kannst Zuwendung geben und bekommst viel positive Zuwendung und Zuneigung zurück. Gerade wenn du Single bist und dich oft einsam fühlst, dann ist dieser Tipp sehr hilfreich. Einen Hund auszuführen ist eine sehr gute Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu kommen.«

(Quelle: Dr. Doris Wolf Psychologin und Psychotherapeutin, PAL 08.07.2020)
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