Was ist Misophonie ?
Diese Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden, denn die Forschung steht hier erst am Anfang. Man kann das komplexe Beschwerdebild jedoch mit einer Intoleranz gegenüber bestimmten Alltags- und Körpergeräuschen beschreiben. Also Geräuschen, die beim Schlucken, Atmen oder Kauen entstehen. Aber auch auch Kratzgeräusche oder das Klicken eines Kugelschreibers können zum Trigger werden. Misophonie hat nichts mit der Lautstärke des Geräusches zu tun, sondern vielmehr mit dem Kontex, in dem das Geräusch auftritt. Misophoniker ist, wer mindestens ein Auslösergeräusch hat, dass eine extreme emotionale Reaktion im Organismus anstößt. Statistiken lassen vermuten, dass bis zu 15 % der Menschen unter Misophonie leiden, so die Autorin und Hypnosetherapeutin Biance Gutzeit.
Was passiert bei Misopohnie im Gehirn?
Hyperakusis - was hilft?
Antwort: Hyperakusis ist eine gesteigerte Emfindlichkeit des Hörsystems gegenüber normalen Umweltgeräuschen. Die Hyperakusis kann alleine oder zusamen mit einem Tinnitus auftreten. Sie kann ein oder beide Ohren betreffen. Man geht heute davon aus, dass keine "organische" Schädigung im Ohr vorliegt, sonder eine geringe Tolleranz der Hörnervenzellen besteht. Alltägliche Geräusche werden vom Gehirn nicht mehr ausreichend verarbeitet oder weggefiltert. "Dies findet man häufig als Ausdruck der Manager-Krankheit ", das heißt eines schlecht verarbeiteten psychisch-physischen Stresses." (Quelle: E. Bisinger, Die Behandlung von Ohrgeräuschen, S. 51). Wichtig ist, dass Menschen mit Hyperakusis lernen, Geräusche nicht zu vermeiden. Weder durch sozialen Rückzug noch durch Ohrstöpsel. Um sich den gefürchteten Geräuschen schrittweise wieder aussetzen zu können, ist oft eine psychologische Beratung mit einem Hörtraining sehr hilfreich.
Hilft Hypnose bei Tinnitus?
Antwort: Hypnose ist ein Behandlungsverfahren der Psychotherapie. Dabei sollte eine Hypnose grundsätzlich nicht als alleinige Behandlungsform, sondern immer nur als Bestandteil eines umfassenden Therapiekonzeptes zur Anwendung kommen. Auch wenn in der Vergangenheit vereinzelt positive Effekte berichtet wurden, gibt es bisher keine wissenschaftlich begründeten Beweise für die Wirksamkeit von Hypnose auf Tinnitus. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Tinnitus immer mit Aufmerksamkeit und damit Wachheit einhergeht.
(Quelle: Stiftung Tinnitus, Charitè Berlin).
Kommt es vor, dass zusammen mit einem Ohrgeräusch eine Überempfindlichkeit für bestimmte äußere Geräusche einhergeht? So höre ich störend, das morgens gegen 5.30 Uhr einsetzende "metallische" Rauschen der Warmwasser-Zirkulationspumpe, was sonst anscheinend niemand nachvollziehen kann. R.H.
Antwort: Ja, Tinnitus kann mit einer niedrigen Toleranz gegenüber Umgebungsgeräuschen einhergehen. Man spricht dann von einer Hyperakusis. Hierbei werden allgemeine Alltagsgeräusche recht laut wahrgenommen. Wer jedoch, wie Sie, eine starke Abneigung gegen ein ganz bestimmtes Geräusch hat, leidet unter einer Misophonie. Das Besondere an der Misophonie ist, dass die Überempfindlichkeit nicht von der Lautheit der Geräusche, sonder von der Wiederholung abhängig ist. Die Misophonie erklärt auch, warum andere Menschen dasselbe Geräusch oft nicht oder nur als unwesentlich störend erleben. Viele Menschen reagieren auf ein ganz bestimmtes Trigger-Geräusch "allergisch". Das kann Quietschen der Kreide auf der Tafel, das Geräusch von Styropor oder das Ticken eines Weckers sein.